Bitte machen Sie sich vor dem Kauf eines Kätzchens Gedanken zu folgenden Punkten:

 

      

  • Steht die ganze Familie hinter Ihrer Entscheidung eine Katze aufzunehmen? Familiäre Uneinigkeit führt oft dazu, dass die Katze wieder abgegeben wird.

  • Sind Ihre Familienmitglieder frei von Allergien auf Katzenhaare?

  • Eine Katze kann gut und gerne 15-18 Jahre alt werden, evtl. auch noch älter. Können und wollen Sie solange optimal für sie sorgen, sozusagen in guten und in schlechten Tagen?

  • Eine Katze ist kein Deko-Objekt, sie braucht genügend Beschäftigung und Ansprache.

  • ( Und Perserkatzen entsprechende Fellpflege) Gerade die Wohnungstiger brauchen genügend Bewegungs- und Spielmöglichkeiten. Sind Sie bereit, täglich einige Zeit in Spiel, Kuscheln und Pflege zu investieren?

  • Können und wollen Sie Ihre Wohnung katzengerecht umgestalten? Können Sie mit einem alten, zerfledderten Pappkarton im Wohnzimmer leben, weil Mieze ihn so liebt?

  • Eine Katze kann auch einmal krank werden oder einen Unfall haben. Längere Tierarztbehandlung oder eine größere Operation kann schon mal ein paar hundert Euro kosten. Können Sie dieses Geld aufbringen?

  • Haben Sie jemand im Bekanntenkreis, der die Katze versorgt, wenn Sie in den Urlaub fahren? Oder ins Krankenhaus müssen?

  • Ist Ihr Vermieter mit der Anschaffung einer Katze einverstanden?

Wenn Sie diese Fragen alle mit JA beantworten können, dann müssen Sie sich nur noch über Folgendes im Klaren sein:

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  • Eine Katze macht neben viel Spaß auch Dreck. Sie verliert Haare und verteilt die Katzenstreu gleichmäßig in der Wohnung, evtl. auch in Ihrem Bett. Vielleicht schmeißt sie auch einmal den Futternapf um und baggert das Wasser aus der Schüssel (auch Perserkatzen, können Wasserpantscher  sein). Sie liegt mit Vorliebe in der frisch gewaschenen Wäsche, meist auch im Kontrast dazu, also schwarze Katze auf weißem T-Shirt und umgekehrt, oder kramt sich die Wäsche im Kleiderschrank zum kuscheligen Bettchen zusammen. Schränke sind ein beliebtes Objekt , und müssen ausgiebig inspiziert werden. Dabei kann es schon vorkommen das sie versehentlich dort eingesperrt wird, das hat zur Folge das sie Ihre ordentlich gefaltete Wäsche , in dem Versuch sich selbst zu befreien , komplett umgestaltet.

  • Sind die Katzen zu zweit, weil Sie als Halter berufstätig sind, beschäftigen sie sich viel miteinander und brauchen nicht ganz so viel Entertainment vom Halter. Allerdings benutzen sie dann aber auch zwei Gehirne um Streiche auszuhecken.
    Große Katzen setzen auch dementsprechend große Haufen in die Katzentoilette und sorgen damit durchaus für eine gewisse Geruchsbelästigung. Es kann auch dazu kommen, das ein Häufchen im langen Fell hängen bleibt und dann auf dem Boden verteilt wird.
    Auch beim fressen wird schon mal das Futter aussortiert und über den Rand geschoben. Das hat nichts mit der kurzen Nase zu tun, auch andere Langnasen sortieren gern aus .

  • Wenn Sie sich sicher sind, was mit einer Katze alles auf Sie zukommen kann und Sie sich auf das Abenteuer Katze einlassen möchten, dann werden Sie mit einer Perserkatze, ob Langhaarig oder mit kurzem Fell, sprich einer Exotic Shorthair, eine tolle Partnerin bekommen, die weder falsch noch hinterlistig ist, sondern anhänglich und treu, lieb und sozial zu allen anderen Lebewesen, intelligent und verspielt, schmusig und verträumt, gesprächig und gelehrig, einfallsreich und gewitzt. Auch manchmal halt auch ein kleiner Saubär…

 

Welche Grundausstattung ist nötig?

  • Wassernapf

  • ein oder mehrere Futternäpfe

  • Katzentoilette, mit oder ohne Haube, mit oder ohne Klappe, ganz nach Geschmack ( sollte die Katze keine Klappe gewohnt sein, lassen sie diese anfangs besser weg, es gibt auch Katzen die bevorzugen mit/ohne Haube)

  • Kratzbaum zum Toben, Spielen, Trainieren und Dösen oder zumindest ein Kratzbrett (sie wollen doch noch lange Freude an Ihrer Couchgarnitur haben, oder?)

  • Kamm und Bürste, für Perser sehr wichtig für die regelmäßige Fellpflege

  • Trotz des meist pflegeleichten Fell der Exotic Shorthair müssen auch Sie hin und wieder gebürstet werden

  • Transportkorb, möglichst aus Kunststoff und zerlegbar, damit man ihn gut reinigen und auch mal desinfizieren kann

  • Spielzeug: erlaubt ist, was gefällt! Spielzeug kann eine Katze nie genug haben und man kann jede Menge Geld

  • dabei ausgeben (wir wissen das alle aus Erfahrung :-) ), wobei die Geschmäcker recht unterschiedlich sind. Ein raschelndes Blatt Papier kann manchmal sehr viel interessanter sein, als die schönste Fellmaus. Es liegt also an Ihnen, die Vorlieben Ihres Tigers herauszufinden

  • das Allerwichtigste, was sie Ihrem Liebling in riesiger Menge zur Verfügung stellen müssen ist: Liebe, Verständnis und Geduld.

  • Eine ältere Katze ist nicht mehr so neugierig wie ein Katzenkind. Die anfängliche Vorsicht sollte man dann nicht mit einem scheuen Charakter verwechseln. Innerhalb einer Woche haben die allermeisten Katzen diese Befangenheit abgelegt und nach ca. einem Monat fühlen sie sich dann so heimisch, als ob sie vorher nie woanders waren

  • Wichtig ist nicht zu ungeduldig zu sein, das Tier nicht zu bedrängen, das macht ihnen meistens nur Angst.

  • Mache brauchen halt auch etwas länger und sind dann um so anhänglicher 

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Wir legen großen Wert darauf, das neue Heim unserer Schützlinge zu begutachten und werden deshalb in den meisten Fällen die Katze zu Ihnen bringen. Es ist auch Bedingung, dass Sie unsere Katzis besuchen und wir uns kennen lernen. Bei sehr weiten Wegstrecken gibt es noch die Möglichkeit einer vorherigen Platzkontrolle.


 

Was muss man tun, damit sich die Katze wohl fühlt?

  • Ihr neuer Liebling braucht auf jeden Fall Rückzugsmöglichkeiten zum Schlafen und Ruhen. Das kann eine Höhle oder ein Häuschen im Kratzbaum sein oder ein Schrank, ein Pappkarton, der Transportkorb, der Platz zwischen Sofa und Wand. Da jede Katze gern den Überblick behält, liegt sie auch gerne auf einem Schrank. Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.

  • Wenn Sie über einen Balkon verfügen, netzen Sie diesen bitte ein. Wie oft sind Katzen schon abgestürzt und haben sich schwer verletzt, weil sie dachten, sie können ebenso gut fliegen wie der kleine Vogel oder der Schmetterling auf dem Geländer. Lassen Sie keine gekippten Fenster unbeaufsichtigt. Wenn die Katze versucht, durch den Spalt zu springen kann sie hängen bleiben und sich innere Verletzungen zuziehen. Wenn Sie Ihrer Katze keinen !!!!! gesicherten Freilauf !!!! gewähren können, dann bieten Sie ihr doch einen Fensterplatz an. Räumen Sie einen Teil des Fensterbrettes und stellen Sie einen kleinen Korb darauf oder befestigen Sie eine rutschfeste Unterlage. Sie werden sehen, wie gerne es sich der Stubentiger dort gemütlich macht und alles beobachtet, was sich draußen tut

 

Sicherheit in den vier Wänden

  • Kippfenster durch Einsätze gegen Durchschlüpfen abdichten

  • Wasch- und Spülmaschine, Trockner, Backofen etc. geschlossen halten

  • Herdplatten und Steckdosen mit Kindersicherungen verschließen

  • Giftpflanzen außer Reichweite aufstellen oder entfernen

  • Lacke, Putzmittel, Chemikalien, Medikamente katzensicher verschließen

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Sicherheit draußen

  • Balkon mit Netz oder Gitter verkleiden

  • Garten ausbruchsicher einzäunen

  • Teich, Swimmingpool, Regentonnen abdecken oder mit Ausstiegsmöglichkeit versehen

 

 

Auszugsweise aus ein Herz für Tiere 07/2004, mit freundlicher Genehmigung von Carola Ruff, Tierheim Berlin